Unter den Promis: Frauenrechtlerin Alice Schwarzer (79), Schauspielerin Lars Eidinger (46), Schriftstellerin Juli Zeh (47). Ihre Begründung beinhaltete: Die Lieferung von Panzern etc. würde den Krieg nur verlängern. In der BILD-Rede „Die richtigen Fragen“ (immer bei BILD am Sonntagabend im Fernsehen) wiederholte Schwarzer ihre umstrittene These: „Bisher hatten wir Ruhe. Auf jeden Fall haben wir jetzt die sehr reale Bedrohung durch einen Atomkrieg. Da müssen wir ganz genau abwägen!“ Dem EU-Kommissionschef im Bundestag, Anton Hofreiter (52, Grüne), platzt es in den Kragen: „Wer hatte Frieden? “Die Menschen in der Ukraine hatten keinen Frieden.” Und: “Es ist Zeit, sie fallen zu lassen und weiterzumachen.” Schwarzer antwortet empört: „Es ist nicht in Ordnung, als Anwalt für alle Opfer aufzutreten!“. Doch Hofreiter lässt das nicht gelten: „Soweit ich weiß, haben die Ukrainer Putin sehr weitreichende Kompromisse angeboten. Nur Putin hat keinen einzigen Kompromiss akzeptiert. Sie fordert die vollständige Zerstörung der Ukraine, die vollständige Kapitulation.“ Dann die Eskalation! Schwarzer sagt dem Hofreiter: “Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass es tatsächlich Verhandlungen zwischen Russland und den USA gibt!” Hofreiter: “Was Sie hier sagen, ist 1 zu 1 russische Propaganda!” Der Knaller des Jahres – jetzt fliegen die Giftpfeile! Auf die Frage von Schwarzer, was sie Opfern von Vergewaltigungen durch russische Soldaten sagen würde, schoss sie Hofreiter in die Stirn: „Da sehen Sie mich an der Front! Ich bin dafür, damit aufzuhören. Und das ist der Unterschied zwischen uns, Herr Hoffreiter!“ Der Grünen-Politiker war überrascht: „Ehrlich gesagt ist das schon dreist. Sänger und Songwriter Reinhard Mey ist einer der Unterzeichner der Aktion Foto: picture alliance / dpa

Dies ist das Ziel der EMMA-Kampagne

Alice Schwarzer veröffentlichte ihr Magazin „EMMA“ mit dem Titel: „Friede jetzt! Helden? Nein danke!” Er forderte “eine Ukraine ohne Nato und ein Sonderregime für den Donbass”. Schwarzer zeigte sich besorgt über die aktuelle Situation: „Sie zieht auch Russland in den Abgrund. Und es bedroht den Westen. Es gibt nur einen Weg: Verhandlung. Jetzt!” Schließlich wurden die Unterschriften der 28 Promis gesammelt – bis zur Veröffentlichung am Freitag.

„Ohne Waffen leiden mehr Menschen“

Der Appell von 28 deutschen Prominenten gegen die Herausgabe von Waffen sorgt bei den Ukrainern für ein völliges Missverständnis! Weslana (33) musste Mariupol mit ihren drei Kindern verlassen, ihr Haus wurde zerstört, ihr Mann Wadim (34) harrt wochenlang im belagerten Asowschen Stahlwerk aus. BILD-Reporter Filipp Piatov mit Weslana aus MariupolFoto: Lars Berg „Wir brauchen Waffen, um unsere Grenzen zu verteidigen und die Soldaten, Verwundeten und Zivilisten aus den Asowschen Stahlwerken zu befreien“, sagte Veslana. Ohne Hilfe für die Ukraine würden Putins “blutige Hände” bald Europa erreichen. “Und dann werden nicht nur die Ukrainer leiden, sondern noch mehr Länder und Völker.” Auch Bundeskanzler Scholz (63, SPD) wies den Promi-Appell zurück: „Überholt.“ Es muss den Ukrainern “zynisch” vorkommen, wenn man ihnen sagt, sie sollen sich ohne Waffen gegen Putins Armee wehren.