Zunächst einmal begrüßt die Kommunalfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, dass Schausteller nach zweijähriger Corona-Pause wieder ihr Publikum mit Rundgängen und Ständen auf dem Messegelände begeistern können. Sexistische und diskriminierende Motive sind jedoch nicht akzeptabel. Solche Darstellungen waren bereits beim historischen Volksfest 2019 negativ aufgefallen. Beim Stuttgarter Frühlingsfest gehen die Ansichten über Illustrationen weit auseinander:
Video-Download (9 MB | MP4) Laut der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Stuttgarter Stadtrat hatte sich die Verwaltung damals bereits bereit erklärt, auf den Veranstalter zuzugehen und dafür zu sorgen, dass Verträge mit Schaustellern von Werbung mit diskriminierenden Bildern ausgeschlossen werden.
“Aufruf zur Vergewaltigung” – hat nichts mit Zoll zu tun
„Wir sehen bei manchen Bänken das Problem, dass die Darstellung auf diesen Bänken so eindeutig sexistisch und einseitig ist, dass es einfach ein Problem erzeugt“, sagte Stadträtin Petra Rühle dem SWR in einem Interview. „Alles, was getan werden sollte, sollte sofort entfernt werden“, sagte er. “Es wurden zwei Anträge gestellt.” Im ersten Fall geht es um ein Bild, das fast einer Anstiftung zur Vergewaltigung gleichkommt. Anderen gehe es darum, beim nächsten Frühlingsfest Verträge genauer zu schreiben, sagt Rühle. Damit dies bei zukünftigen Veranstaltungen nicht mehr vorkommt, muss es durch Workshops, gute Zusammenarbeit und Kontrollen angehoben werden. Die Stuttgarter Grünen kritisieren, dass einige Schaustellerkioske und Ausstellungsrundgänge mit sexistischen oder voreingenommenen Motiven gefüllt sind. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Gemeinderat / Manal Fahouri „Natürlich wollen wir niemandem den Spaß verderben. Aber wenn einer Frau die Kleider vom Körper gerissen werden und das als Spaß gilt, ist das sicherlich eine Grenze zwischen Spaß und Tradition“, sagt Rühle. Es macht einer Frau keinen Spaß, wenn sie völlig unbekannt am Hintern und zwischen den Beinen erwischt wird. „Zoll ist etwas anderes“, sagte der Grünen-Politiker.
Demonstranten in Stuttgart checken Fotos
Schausteller wollen nun die alarmierten Stände genauer unter die Lupe nehmen, teilte der Schaustellerverband am Sonntag mit. Der Vorsitzende der Schausteller im Stuttgarter Südwesten, Mark Roschmann, will im Stadtrat auf die Grünen zugehen, um die Sexismus-Vorwürfe aufzuklären. Das sagte er dem SWR. Ein Sprecher der Stadt Stuttgart kündigte zudem an, Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) werde sich zu der Anfrage der Kommunalfraktion äußern.