01.05.2022, 13:00 Uhr

Die Zeichen beim FC Bayern stehen immer auf Wandel: Nach der unangenehmen 1:3-Niederlage bei Mainz deutet Trainer Julian Nagelsmann an, dass sich zur nächsten Saison etwas ändern wird. Die Freude über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft scheint lange her zu sein. Nein, Julian Nagelsmann konnte und wollte sich nicht zurückhalten lassen. Nicht nach einer so peinlichen Leistung seines weniger souveränen Teams. Doch der enttäuschte Bayern-Trainer ließ es sich nicht nehmen, verbal über seine Spieler zu sprechen – tatsächlich forderte er nach dem blamablen 1:3 (1:2) beim FSV Mainz 05 den deutschen Rekordmeister in seiner Gesamtheit heraus. Es gehe nicht nur um die Mannschaft, betonte Nagelsman, es gehe um mehr. „Wenn ein Unternehmen jahrzehntelang sehr erfolgreich war, dann ist irgendwann immer Zeit, etwas ein bisschen zu verändern“, sagte er – und das nicht zum ersten Mal. Bereits nach dem Ausschluss aus der Champions League durch den FC Villarreal hatte der Verein die bisherigen Überzeugungen erschüttert. Nagelsmann schien nur eine Woche nach der reichen Meisterschaftsfeier verzweifelt nach seinen Stars zu suchen. Die Schläge des mächtigen Bergmanns trafen ihn hart im Kopf. Vor allem, weil sich angeblich der Großteil des Teams nach Ibiza verabschiedet hat. Der Reise auf die Partyinsel blieben laut “Bild” nur sechs Profis fern, darunter auch Kapitän Manuel Neuer. Auch Nagelsmann hätte daran denken können, als er den erschreckenden Auftritt nach dem zehnten Titelgewinn in Folge als „ein bisschen menschlich“ bezeichnete, betonte aber: „Wir tragen immer noch das Logo auf der Brust. Es geht einfach nicht.“ Aber das ist noch nicht alles. Wenn es so aussieht, als müssten wir „einen Service leisten, dann ist das ein Punkt, an dem wir etwas ändern müssen“, sagte Nagelsmann und fügte hinzu: „Und hier sind wir jetzt.“ Jedes DAX-Unternehmen, das zu den erfolgreichsten gehören will, kennt dieses Phänomen. Es sei keine Mahnung, versicherte Nagelsmann, „ich will diesen Weg einfach erfolgreich weitergehen. Man darf nicht an Bedeutung verlieren.“ Die Zeit für etwas Neues.

Kimmich spricht von wiederkehrenden Abbrüchen

Wieder einmal schien es so, als seien das grandiose Scheitern in der Champions League und das frühe und peinliche Pokal-Aus noch nicht vorbei. Für die Säbener Straße stehen wichtige Entscheidungen an – weit über die nächste Saison hinaus. „Wenn du in einem Jahr sieben Titel gewinnst und zehn Mal Meister wirst, überwindest du immer irgendwann den Schaden, wo du sagst: ‚Wir müssen jetzt etwas anders machen‘“, sagte Nagelsman. Mit welchem ​​Personal der Bayern-Trainer in den kommenden Jahren planen kann, ist noch nicht klar. Laufende Spekulationen um Robert Lewandowski halten den Klub in Atem. Die Stirn sieht hart aus. Der weltberühmte Fußballer, der angeblich ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages nach Barcelona gewechselt war, verschwand wortlos aus Mainz. Bei der Analyse der Saison sollte auch die Frage nach den ungewöhnlich häufigen Abgängen der Bayern gestellt werden. Da wären Gladbach, Augsburg, Bochum oder Villarreal – und jetzt Mainz. “Es gibt ihm sehr zu denken, ‘dass uns das wieder passiert’”, gab Joshua Kimmich am ARD-Mikrofon zu. Jonathan Burkardt (18.), Moussa Niakhate (27.) und Leandro Barreiro (57.) bestraften den lethargischen Rekordmeister, auch der Treffer von Lewandowski (33.) änderte daran nichts. Zu viele Niederlagen seien “auf die gleiche Weise” gekommen, kritisierte Nagelsmann: “Ehrlich gesagt kann Mainz heute acht oder neun Tore schießen.” Der Münchner Coach habe „eine Grundleidenschaft“ verloren, wollte aber keine weiteren Erklärungen für den gravierenden Leistungsabfall abgeben. Er habe es “intern” gesagt, auch die Mannschaft, Nagelsmann betonte, “das ist nichts für die Medienwelt”.