Frieden, soziale Gerechtigkeit und Solidarität: Unter dem Motto „GeMAInsam Shape the Future“ gingen am Sonntag viele Menschen in Niedersachsen auf die Straße. An mehr als 60 Veranstaltungen nahmen nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) rund 29.000 Menschen teil. Allein in Hannover waren es tagsüber 10.000, in Braunschweig 7.500. In Hildesheim sprach der DGB-Kreisleiter Mehrdad Payandeh vor rund 250 Menschen und appellierte: Wer ernsthaft an der Tarifautonomie interessiert ist, sollte die Mitbestimmung in den Unternehmen stärken. Arbeitgeberverbände würden seiner Meinung nach dagegen sein. In Wolfsburg sprach DGB-Bundesvorsitzende Jasmine Fahimi vor rund 4500 Menschen. Wegen der hohen Inflation warnte er vor einer leichten Lohnerhöhung. Wer etwas anderes fordert, will wissen, dass die aktuelle Krise durch Reallohneinbußen auf den Rücken der Arbeiter geht. AUDIO: DGB fordert 1. Mai: „Wir brauchen einen Gewichtsausgleicher“ (8 Minuten)

Zentrales Thema des Ukrainekrieges

Proteste gegen den Krieg in der Ukraine waren eine der größten Sorgen an diesem Sonntag. Payandeh hatte zuvor gesagt, dass die Mai-Proteste „eine Botschaft aussenden sollten, dass der Tod und das Leiden der Menschen vorbei sind“. Der DGB will sich dafür einsetzen, dass alle Menschen eine Überlebens- und Schutzperspektive haben. Auch in Hannover war Krieg ein Thema. Der Bundespräsident der Industrievereinigung Bauen, Landwirtschaft und Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, ging in seiner Rede speziell auf die Immobiliensituation in Deutschland ein. Geflüchtete brauchen auch Wohnungen, aber generell herrscht schon seit geraumer Zeit Wohnungsnot. Die Preise sind überproportional gestiegen. “Dass die Hälfte des mühsam erwirtschafteten Monatseinkommens für die Miete aufgewendet wird, ist absurd”, sagte Feiger.

VIDEO: Tag des Arbeitskampfes, 1. Mai – Ein historischer Überblick (11 Minuten)

Mehr als 60 Versammlungen in Niedersachsen

In den letzten zwei Jahren fanden die Demonstrationen aufgrund der Coronavirus-Pandemie am 1. Mai hauptsächlich digital statt. „Seit drei Jahren befinden wir uns in einer Krise. Erst die Pandemie mit all ihren schrecklichen Folgen. Und jetzt dieser barbarische Krieg“, sagte Payandeh am Sonntag gegenüber Hildesheim. Es ist an der Zeit, das Land gerechter, besser und nachhaltiger zu machen. Andere Gewerkschafter haben Auftritte und Kundgebungen in Hameln, Oldenburg, Payne und Salzgitter durchgeführt. Auch Vertreter der IG Metall, der IG BCE und der Dienstleistungsgewerkschaft verdi waren dabei. AUDIO: Weltwissen: 1. Mai (4 Minuten)

“Keine Sozialkürzungen bei der Krisenfinanzierung”

Klimaschutz, Digitalisierung und Globalisierung haben laut DGB einen enormen Einfluss auf Arbeit, Leben und Konsum. Diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation kann nur mit einer starken Mitbestimmung und einer hohen Tarifbindung erfolgreich gestaltet werden. Gerade in Krisen- und Umbruchzeiten brauchen Menschen Sicherheit, so der Gewerkschaftsbund. Deshalb fordert der DGB eine gute Qualifikation der Beschäftigten für die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und eine Politik der Arbeitsmarktaktivierung, die Erneuerung des Sicherheitsversprechens für einen solidarischen Sozialstaat mit guten Renten und Vollversicherung der Bürger und Pflegebedürftigen . „Wir lehnen Sozialkürzungen zur Finanzierung aktueller Krisen ab: Sozialkürzungen gefährden unseren sozialen Zusammenhalt und unsere Demokratie“, heißt es in dem Appell.

2021: Angriffe auf Polizisten

Im vergangenen Jahr gab es viele Zwischenfälle bei Protestaktionen: Während des Protestmarsches der „Allianz der Kämpfer 1. Mai“ wurde Polizeiberichten zufolge Polizisten angegriffen, nachdem sie Teilnehmer daran gehindert hatten, einen anderen Weg einzuschlagen. Ein Täter wurde laut Polizei festgenommen. Die Polizei intervenierte auch bei Veranstaltungen der Initiative „Querdenken“. Am Rande der Versammlung auf dem Tramplatz wurden laut Polizei drei Teilnehmer von Unbekannten angegriffen. Eine weitere „Querdenken“-Veranstaltung auf dem Göttinger Siebenplatz mit 14 Demonstranten endete vorzeitig. Hintergrund war der Verdacht, dass der Versammlungsleiter mit Hilfe einer angeblich falschen Bescheinigung von der Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske befreit werden wollte. Mehr Informationen 1919 wurde der 1. Mai zum ersten Mal ein offizieller Feiertag in Deutschland. May Day hat seine Wurzeln in den Vereinigten Staaten. mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen Aktuell | 01.05.2022 | 15:00 Uhr


title: “Dgb 29 000 Menschen Bei Den Maidemonstrationen In Niedersachsen Ndr De Nachrichten Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-15” author: “Cheryl Shelby”


Frieden, soziale Gerechtigkeit und Solidarität: Unter dem Motto „GeMAInsam Shape the Future“ gingen am Sonntag viele Menschen in Niedersachsen auf die Straße. An mehr als 60 Veranstaltungen nahmen nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) rund 29.000 Menschen teil. Allein in Hannover waren es tagsüber 10.000, in Braunschweig 7.500. In Hildesheim sprach der DGB-Kreisleiter Mehrdad Payandeh vor rund 250 Menschen und appellierte: Wer ernsthaft an der Tarifautonomie interessiert ist, sollte die Mitbestimmung in den Unternehmen stärken. Arbeitgeberverbände würden seiner Meinung nach dagegen sein. In Wolfsburg sprach DGB-Bundesvorsitzende Jasmine Fahimi vor rund 4500 Menschen. Wegen der hohen Inflation warnte er vor einer leichten Lohnerhöhung. Wer etwas anderes fordert, will wissen, dass die aktuelle Krise durch Reallohneinbußen auf den Rücken der Arbeiter geht. AUDIO: DGB fordert 1. Mai: „Wir brauchen einen Gewichtsausgleicher“ (8 Minuten)

Zentrales Thema des Ukrainekrieges

Proteste gegen den Krieg in der Ukraine waren eine der größten Sorgen an diesem Sonntag. Payandeh hatte zuvor gesagt, dass die Mai-Proteste „eine Botschaft aussenden sollten, dass der Tod und das Leiden der Menschen vorbei sind“. Der DGB will sich dafür einsetzen, dass alle Menschen eine Überlebens- und Schutzperspektive haben. Auch in Hannover war Krieg ein Thema. Der Bundespräsident der Industrievereinigung Bauen, Landwirtschaft und Umwelt (IG BAU), Robert Feiger, ging in seiner Rede speziell auf die Immobiliensituation in Deutschland ein. Geflüchtete brauchen auch Wohnungen, aber generell herrscht schon seit geraumer Zeit Wohnungsnot. Die Preise sind überproportional gestiegen. “Dass die Hälfte des mühsam erwirtschafteten Monatseinkommens für die Miete aufgewendet wird, ist absurd”, sagte Feiger.

VIDEO: Tag des Arbeitskampfes, 1. Mai – Ein historischer Überblick (11 Minuten)

Mehr als 60 Versammlungen in Niedersachsen

In den letzten zwei Jahren fanden die Demonstrationen aufgrund der Coronavirus-Pandemie am 1. Mai hauptsächlich digital statt. „Seit drei Jahren befinden wir uns in einer Krise. Erst die Pandemie mit all ihren schrecklichen Folgen. Und jetzt dieser barbarische Krieg“, sagte Payandeh am Sonntag gegenüber Hildesheim. Es ist an der Zeit, das Land gerechter, besser und nachhaltiger zu machen. Andere Gewerkschafter haben Auftritte und Kundgebungen in Hameln, Oldenburg, Payne und Salzgitter durchgeführt. Auch Vertreter der IG Metall, der IG BCE und der Dienstleistungsgewerkschaft verdi waren dabei. AUDIO: Weltwissen: 1. Mai (4 Minuten)

“Keine Sozialkürzungen bei der Krisenfinanzierung”

Klimaschutz, Digitalisierung und Globalisierung haben laut DGB einen enormen Einfluss auf Arbeit, Leben und Konsum. Diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation kann nur mit einer starken Mitbestimmung und einer hohen Tarifbindung erfolgreich gestaltet werden. Gerade in Krisen- und Umbruchzeiten brauchen Menschen Sicherheit, so der Gewerkschaftsbund. Deshalb fordert der DGB eine gute Qualifikation der Beschäftigten für die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt und eine Politik der Arbeitsmarktaktivierung, die Erneuerung des Sicherheitsversprechens für einen solidarischen Sozialstaat mit guten Renten und Vollversicherung der Bürger und Pflegebedürftigen . „Wir lehnen Sozialkürzungen zur Finanzierung aktueller Krisen ab: Sozialkürzungen gefährden unseren sozialen Zusammenhalt und unsere Demokratie“, heißt es in dem Appell.

2021: Angriffe auf Polizisten

Im vergangenen Jahr gab es viele Zwischenfälle bei Protestaktionen: Während des Protestmarsches der „Allianz der Kämpfer 1. Mai“ wurde Polizeiberichten zufolge Polizisten angegriffen, nachdem sie Teilnehmer daran gehindert hatten, einen anderen Weg einzuschlagen. Ein Täter wurde laut Polizei festgenommen. Die Polizei intervenierte auch bei Veranstaltungen der Initiative „Querdenken“. Am Rande der Versammlung auf dem Tramplatz wurden laut Polizei drei Teilnehmer von Unbekannten angegriffen. Eine weitere „Querdenken“-Veranstaltung auf dem Göttinger Siebenplatz mit 14 Demonstranten endete vorzeitig. Hintergrund war der Verdacht, dass der Versammlungsleiter mit Hilfe einer angeblich falschen Bescheinigung von der Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske befreit werden wollte. Mehr Informationen 1919 wurde der 1. Mai zum ersten Mal ein offizieller Feiertag in Deutschland. May Day hat seine Wurzeln in den Vereinigten Staaten. mehr Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen Aktuell | 01.05.2022 | 15:00 Uhr