Der österreichische Bundeskanzler Carl Nehammer sprach mit verschiedenen Medien über seine Besuche in Kiew und Moskau. Er sprach von den Gefahren eines Atomkrieges und seiner Frustration für die Opfer in der Ukraine.
1/5 Nehammer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenski am 9. April 2022. Reuters Besuch in der Ukraine … über REUTERS … Nehamer besuchte auch ein Massengrab in Butsa. AFP
Der österreichische Bundeskanzler Carl Nehammer besuchte im April die Ukraine und Moskau. Er spricht jetzt über sein Gespräch mit Wolodymyr Selenski – und seine Vorwürfe gegen Österreich. Er sprach auch von seiner inneren Zerrissenheit wegen Waffenlieferungen.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Sonntag in mehreren Interviews neue Einschätzungen zum Ukraine-Krieg abgegeben. Besonders traurig sei die Kanzlerin darüber, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij Österreich vorwerfe, “tote Kinder für russisches Gas zu akzeptieren”, sagte er der Presse am Sonntag (bezahlter Artikel). Und ich kann es immer noch nicht ändern.“ Nehamer sei von den Vorwürfen „erschüttert“, berichtet „Heute“. Sie ist jedoch für die Energiesicherheit Österreichs zuständig. Zudem habe sich Wladimir Putin bei seinem Besuch in Moskau nach Angaben der Kanzlerin “von sich aus” für die Gasfrage eingesetzt und die Initiative sei nicht von ihm ausgegangen. Aber selbst wenn es zu einem russischen Gasstillstand kommen sollte, der Österreich treffen würde, habe die Bundesregierung “selbstverständlich” einen Plan, wie es weitergehen solle, wie sie auch dem “Kurier” (gegen Bezahlung) mitteilte.
„Russland hat kein Interesse an Friedensgesprächen“
Und wie hoch schätzt die Kanzlerin das Risiko ein, dass Mitteleuropa in den Krieg in der Ukraine hineingezogen wird? “Jeder Tag, an dem der Krieg länger dauert, erhöht das Risiko eines großen Krieges”, sagte die Bundeskanzlerin, aber “wir dürfen keine Angst vor einer auf Österreich abgefeuerten Rakete haben”. Allerdings äußerte sich Nehammer zunächst zu einer möglichen nuklearen Bedrohung Österreichs. Ob es eine radioaktive Wolke gegeben habe, “hängt vom Wetter und der Windrichtung ab”, sagte die Kanzlerin. Von russischer Seite sieht Nehamer “derzeit kein Interesse” an Friedensgesprächen: “Solange die Waffen sprechen, werden Friedensgespräche zweitrangig sein.” “Zwei Herzen schlagen in meiner Brust”, betonte Nehammer, wenn es etwa um die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland in die Ukraine gehe. Einerseits sollen die Waffen ruhig bleiben, andererseits ist Russland an Gesprächen nicht interessiert und greift die Ukraine weiter an. Sind Sie oder jemand, den Sie kennen, besorgt über den Krieg in der Ukraine? Hier findest du Hilfe für dich und andere: Anmeldungen und Informationen für Gastfamilien: (heute.at)